Schonendes Beizen mit Alaun

Kaliumaluminiumsulfat ist unter dem Namen Kalialaun oder Alaun bekannt. Schon in der Antike gewann man Alaun aus dem Mineral Alunit (Alaunstein), um es als Flammschutzmittel auf Holz zu verwenden. Bis ins ausgehende Mittelalter wurde der Alaunstein aus dem Orient eingeführt. Im Jahr 1462 wurde bei Rom ein reiches Alunitvorkommen entdeckt, das bis in das  Jahr 1500 von der Kirche und der Familie Medici ausgebeutet wurde. Danach konnte man den Alaun auch aus Schwarzschiefer oder Tonschiefer gewinnen und danach entstanden zahlreiche Alaunwerke in Europa.

Neben dem Einsatz in der Ledergerberei war Alaun für die Färberei unverzichtbar.

In der Medizin und in Rasiersteinen wird Alaun als Adstringens zum Stillen von Blut eingesetzt.

Als Lebensmittelzusatzstoff ist Kaliumaluminiumsulfat als Stabilisator und Festigungsmittel unter der Bezeichnung E 522 zugelassen.

Das mineralische Beizmittel ist in gemahlener Form als Pulver oder als Kristall erhältlich.

Um die Fasern zu schonen beize ich nicht mit hohen Temperaturen, sondern wende dieses alternative Verfahren an:

Beizen von Wolle mit Alaun

Grundrezept

  • 150 g Alaun in 1 Liter warmen Wasser auflösen und dann in 24 Liter kaltes Wasser einrühren
  • 1000 g Textilfaser gründlich in Wasser einweichen und dann feucht in das kalte Beizbad einlegen
  • Textilfaser im Beizbad auf etwa 40 °C erwärmen

Ich bevorzuge das Verbleiben der Fasern im Beizbad über Nacht, damit die Beize gut eindringen kann. Eine längere Einwirkzeit ist immer möglich, verbessert jedoch das Färbeergebnis kaum.

  • Die gebeizten Textilien mit warmem Wasser gründlich ausspülen