Zu Beginn des Sommers sind die Kirschen reif. Die herrliche aromatischen Früchte müssen schnell geerntet und frisch verarbeitet werden. Einige genießen wir sofort, der weitaus größere Teil wird zu Marmelade verarbeitet oder eingefroren. Das bedeutet, dass wir tagelang Kirschen entsteinen. In diesem Jahr war ich sehr in Eile. Daher habe ich die Kirschen mit den Steinen gekocht, durch ein Nudelsieb gestrichen und dann zu Gelee verarbeitet. Zurück blieben die Steine mit reichlich Fruchtfleisch. Da Kirschsaft wirklich hartnäckige Flecken auf der Kleidung hinterlässt, erschien es mir schlüssig, dass ich diese Färbung auch absichtlich herbeiführen kann. So habe ich einen Strang Wolle mit den Kirschrückständen gefärbt und war vom Ergebnis begeistert. Ein sattes, dunkles Violett, das auch nach dem Auswaschen nicht an Intensität verloren hat. Außer dem leckeren Kirsch-Gelee gab es farbenfrohe Wolle.
- 200 g Kirschrückstände samt Steinen ins Färbetuch einbinden
- in 5 Liter Wasser aufkochen lassen
- vorgebeiztes Färbegut in den Farbsud mit dem eingebundenen Pflanzenmaterial einlegen
- eventuell Wasser zugeben, damit das Färbegut bedeckt ist
- auf ungefähr 70 Grad erwärmen
- vom Herd nehmen
- unter gelegentlichem Umrühren für einen Tag ziehen lassen
- dann waschen und spülen.