Hier auf dem Härtsfeld, dem östlichen Teil der Schwäbischen Alb, prägen neben Buchenwäldern vor allem Magerwiesen und Wacholderheiden das Landschaftsbild. Entlang der Wanderwege verströmen im Sommer die zarten Blüten des Echten Dosts ihren aromatischen Duft. Zahlreiche Schmetterlinge und Bienen laben sich am Nektar des Wilden Majorans, wie der Dost auch genannt wird. Als Küchenkraut ist er vor allem unter dem Namen Oregano gekannt. In meinem Garten muss ich das ausdauernd wachsende Kraut in die Schranken weisen. Ich kann den Dost großzügig ernten und für die Körperpflege und die Kräuterküche verwenden. In diesem Jahr hatte ich einige der Blüten ausgekocht, um zu prüfen, ob sich ein Farbsud herstellen lässt. Probehalter hatte ich ein paar Filzkugeln im Farbsud ziehen lassen. Das Ergebnis hatte mich überzeugt, die Blüten färbten die Filzkugeln satt grün. Der nachfolgend gefärbte Wollstrang nahm die Farbe, die ich als helles Olivgrün beschreiben würde, noch besser an. Die Farbe hielt sich auch nach dem Auswaschen sehr gut auf der Wolle. Ebenso gut hielt sich der würzige Duft des Wilden Majorans in unserem Haus.
- 50 g Blüten in 5 Liter Wasser aufkochen lassen
- über Nacht ziehen lassen
- vorgebeiztes Färbegut direkt in den Farbsud mit dem Pflanzenmaterial einlegen
- eventuell Wasser zugeben, damit das Färbegut bedeckt ist
- auf ungefähr 70 Grad erwärmen
- vom Herd nehmen
- unter gelegentlichem Umrühren für einen Tag ziehen lassen
- dann waschen und spülen