In früheren Zeiten waren die Färberküchen wegen der Geruchsbelästigung am Rand der Ortschaften angesiedelt. Meist direkt an einem fließenden Gewässer, um so den hohen Wasserbedarf zu decken.
Da ich nicht mit überriechenden Substanzen färbe, habe ich meine heimische Küche zur Werkstatt gemacht. Hier habe ich eine Feuerstelle und reichlich fließendes Wasser. Ein bis zwei Töpfe, einen Eimer sowie einen Holzlöffel finde ich hier auch. Kurzum – es bedarf keines großen Aufwands, um Stoffe oder Garne mit Hilfe von Pflanzen natürlich zu färben.
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Das Färbetuch
In meinen Rezepten werdet ihr immer wieder lesen, dass die Pflanzen ins Färbetuch eingebunden werden. Diesen Vorgang möchte ich hier näher beschreiben. Viele der verwendeten Pflanzen bzw. Pflanzenteile sind relativ klein. Vor allem bei Garnen bleiben sie während des Färbevorgangs im Gewebe hängen und lassen sich nur schwer wieder auswaschen. Daher binde ich das Pflanzenmaterial in ein Tuch ein. Je durchlässiger das Färbetuch, desto mehr Farbe kann durch die eingebundenen Pflanzen abgegeben werden. Ich verwende sehr gerne Seidentücher, Mulltücher oder Babywindeln. Diese können ebenfalls Teil des Färbevorgangs sein. So entstehen schöne Seidenschals oder Patchwork-Projekte.
Das in den einzelnen Rezepten angegebene Pflanzenmaterial wird der Anleitung entsprechend gekocht. Danach wird der Pflanzensud zur Seite gestellt, bis er abgekühlt ist. Dieser Sud wird durch ein Sieb gegossen, das ich mit dem Tuch auslege. So werden die Pflanzen ausgesiebt und verleiben im Tuch. Das binde ich dann fest zu und lege es dem Farbsud bei. Die eingebundenen Pflanzen werden dann zusammen mit den Textilien erwärmt.
Der Färbetopf
Als Färbetopf eignen sich ausgediente Edelstahl- oder Emailletöpfe. Der Topf sollte auf jeden Fall so groß sein, dass das Färbegut ausreichend Platz hat, um bewegt zu werden. Zudem muss das Färbetuch mit dem eingebundenen Pflanzenmaterial im Topf noch Platz finden.